Betrachten wir ein Problem oder einen Sachverhalt systemisch, so gehen wir davon aus, dass sich komplexe Zusammenhänge nicht lösen lassen, wenn wir unsere Aufmerksamkeit nur auf ein Element richten. Alle Elemente eines Systems sind an der Sache beteiligt und haben wechselseitigen Einfluss. Nichts und niemand steht in einem System allein, sondern alle Elemente sind auf unterschiedliche Weise verknüpft. |
Im systemischen Coaching ist der Coach kein Experte für die Problematik des Klienten, sondern er begleitet den "Probleminhaber" dabei, seine Probleme, Themen oder Herausforderungen, selbst und vor allem selbstverantwortlich zu lösen. Zügig, zielfokussierend und zukunftsorientiert. Dabei passiert Folgendes: Der Coach stellt Fragen. Der Klient findet Antworten. Der Coach ist Experte für den Prozess (den Weg, den Ablauf) der Lösungsfindung; der Klient für das Finden (Formulieren, Konkretisieren) der Lösung selbst. Ein gelungenes Coaching-Gespräch ist also keine Beratschlagung oder Suggestion, sondern es ist genau das Gegenteil. Coaching befähigt den Klienten, sich selbst aus dem Problem "herauszuarbeiten". Die innere Haltung eines systemischen Coaches ist: nur der Klient kann die am besten passende (Problem-) Lösung finden (und niemand anders). |
Wörtlich übersetzt bedeutet Mediation "Vermittlung". Mediation ist ein kommunikatives Verfahren zur Streitbeilegung. Mediatoren unterstützten als neutrale Dritte die Verhandlungen von Konfliktparteien und helfen (ohne inhaltliche Entscheidungsbefugnis) bei deren Entscheidungs- oder Lösungsfindung. Diese Arbeitsweise ist den im Coaching eingesetzten Methoden der Konfliktklärung sehr ähnlich. |
Unter Mentoring wird meist eine Art Patenschaft verstanden, die eine erfahrene Führungskraft für eine junge Nachwuchskraft übernimmt. Aufgabe eines Mentors kann die Vermittlung von Wissen, die Bindung an die Organisation und auch eine karrierebezogene Beratung sein. Ein Mentor steht für eine längere Zeit als persönlicher Ansprechpartner und Ideengeber zur Verfügung. Mentoring zielt darauf ab, junge Mitarbeiter zu fördern, Fluktuationskosten zu reduzieren und Konflikte bei der Integration neuer Mitarbeiter zu vermeiden. Coaching kann hier eine zusätzliche Komponente im Rahmen einer Mentoring-Beziehung sein. |
Ein Moderator leitet Gruppen (egal, welcher Art), die z.B. Ideen sammeln, sich ein Thema erarbeiten, Lösungen finden oder etwas entscheiden wollen. Der Moderator gestaltet den Prozess mit geeigneten Moderationstechniken, er visualisiert den Arbeitsprozess und bleibt in einer "fragenden Haltung". Inhaltlich bleibt er dabei unbeteiligt, gibt keine Ziele vor, wertet nicht und enthält sich jeglicher Kommentare. Ziel der Moderation ist: die Gruppe arbeitet effektiv, zielorientiert und generiert selbstverantwortlich Ergebnisse. |
"Was soll und kann Coaching nicht leisten?" Im Gegensatz zur Psychotherapie richtet sich systemisches Coaching an gesunde Personen, nicht an Patienten. Im Coaching werden keine Diagnosen gestellt und keine Therapien durchgeführt. Menschen mit psychischen Erkrankungen oder anderen Beeinträchtigungen der Selbststeuerungsfähigkeit gehören ausschließlich in die Hände entsprechend ausgebildeter und zertifizierter Therapeuten. Vollständigkeitshalber möchte ich an dieser Stelle die "Systemische Therapie" erwähnen. Es handelt sich hierbei um ein Therapieverfahren, das beispielsweise in Österreich offiziell anerkannt und angeboten wird, allerdings in Deutschland derzeit nicht zugelassen ist (Stand April 2007). |
Supervision heißt wörtlich übersetzt "Übersicht" oder "Aufsicht". Der Begriff entwickelte sich ursprünglich aus der Begleitung von Praktikanten. Die Supervision ist mittlerweile sehr vielfältig vertreten und hat zum Ziel, die persönliche und die fachliche Qualifikation Einzelner, Gruppen und Organisationen zu erweitern und zu vertiefen. Manche Autoren verstehen Coaching und Supervision als gleichartige Verfahren, da die Herangehensweisen und Methoden sich sehr ähneln. Häufig wird die Supervision eher im psychosozialen Bereich ("non profit bzw. social profit") eingesetzt oder sie wird als eine tätigkeitsbezogene Hilfe für Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung verstanden. |
Die Begriffe Training und Weiterbildung werden häufig synonym verwendet. Der Seminarfokus liegt dabei auf der Wissensvermittlung oder einem gezielten Aufbau bestimmter Verhaltensweisen. Die individuellen Bedürfnisse des Klienten sind dabei zwar maßgeblich, jedoch bilden die vereinbarten Trainingsinhalte den Schwerpunkt und es steht das Lernen und Verstehen von Inhalten im Vordergrund. Training wird allein eingesetzt oder kann als Methode im Coaching angewandt werden, um spezielle Fertigkeiten aufzubauen bzw. zu optimieren. |
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